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Blaue Holzbiene inzwischen in ganz Thüringen verbreitet

Die „Wildbiene des Jahres 2024“ gilt in Thüringen inzwischen als weitverbreitet. Dabei sei die Blaue Holzbiene erst 2013 das erste Mal im Freistaat nachgewiesen worden, sagte der Insektenexperte des Naturschutzbundes Thüringen (Nabu), Frank Creutzburg, am Mittwoch in Jena. Das wärmere Klima der vergangenen Jahre habe vermutlich zur verstärkten Ausbreitung in ganz Thüringen geführt.

Das auch Blauschwarze Holzbiene genannte Insekt sei die größte heimische Wildbiene. Sie sei mit ihren auffällig blau schillernden Flügeln und dem metallisch schwarz glänzenden Panzer leicht zu erkennen. Die Art sei in Parks und Gärten anzutreffen, aber auch an Waldrändern oder auf Streuobstwiesen. Bis vor wenigen Jahren sei die Art vor allem in Süddeutschland verbreitet gewesen.

Wer die Blauschwarze Holzbiene in seinen Garten locken möchte, sollte einen naturnahen Garten mit blühenden Pflanzen wie etwa Natternkopf und Wiesensalbei anbieten. Für die Biene sei aber auch das Vorhandensein von größerem Totholz wichtig. Hier lege sie bis zu 15 Eier ab, aus denen sich im Sommer die nächste Bienen-Generation aus dem Holz heraus fresse.

Ebenfalls begünstigt durch den Klimawandel sei eine weitere Wildbienen-Art im Anflug auf Thüringen. Die Südliche Holzbiene habe in Deutschland lange als ausgestorben gegolten. Derzeit breite sie sich von Süden kommend aus. Für Creutzburg ist es eine Frage der Zeit, bis sie auch in Thüringen einfliegt. „Schwierig wird allerdings die Bestimmung, denn sie sieht sie der Blauschwarzen Holzbiene sehr ähnlich. Den Unterschied erkennt man erst unter dem Mikroskop am toten Tier“, sagte der Insektenexperte.