Ein Mann mit weltweiter Erfahrung – das sieht der Übergangsleiter des Bistums Münster im neuen Papst. Von dem US-Amerikaner erwartet Antonius Hamers andere Signale als die von der Regierung seines Heimatlandes.
Ein “starkes Signal” sieht der Übergangsleiter des Bistums Münster in der Wahl des US-Amerikaners Robert Prevost zum Papst. “Papst Leo XIV wird sicher ganz andere Signale in die Welt senden als die derzeitige US-Regierung”, erklärte Diözesanadministrator Antonius Hamers am Donnerstagabend in Münster. Schon in seiner ersten Ansprache habe er sehr eng an zentrale Botschaften von Papst Franziskus angeknüpft und die Notwendigkeit betont, Frieden zu schaffen und das Böse zu überwinden.
Der neugewählte Papst sei in weiten Teilen der Welt sehr gut vernetzt, betonte Hamers. Er habe schon in verschiedenen Ländern gewirkt – von den USA, über Peru bis zum Vatikan. “Von daher ist die Wahl von Kardinal Prevost für mich auch ein Signal dafür, dass wir als Christinnen und Christen weltweit eingeladen und aufgerufen sind, uns für eine menschenfreundliche Welt des Dialogs, des Miteinanders und des Einsatzes für Frieden und Gerechtigkeit in der Nachfolge Jesu Christi einzusetzen.”
Seit dem Rücktritt von Bischof Felix Genn im März leitet Hamers das Bistum bis zur Wahl eines Nachfolgers. Auch Genn äußerte sich kurz im Rom zur Wahl von Papst Leo XIV.: “Das ist eine weise und sehr gute Entscheidung. Ich bin überzeugt: Da hat der Heilige Geist gewirkt.” Prevost hat bislang die für Bischofsernennungen zuständige Bischofskongregation im Vatikan geleitet, in der auch Genn mitarbeitet.
Unmittelbar nachdem die Wahl des neuen Papstes durch das Aufsteigen des weißen Rauches aus der Sixtinischen Kapelle bekanntgegeben wurde, läuteten im ganzen Bistum Münster für 15 Minuten alle Kirchenglocken.