Mehr als sechs Millionen Euro hat das Bistum Münster bislang an Missbrauchsbetroffene gezahlt. Weil der Finanztopf dafür zu Neige geht, braucht es eine neue Geldquelle. Kirchensteuer soll dafür aber nicht fließen.
Das Bistum Münster sucht eine neue Finanzquelle für seine Zahlungen an Missbrauchsbetroffene. Eine Entscheidung dazu vertagte der Kirchensteuerrat am Wochenende auf September, wie das Online-Portal kirche-und-leben.de aus Münster am Montag unter Berufung auf die Bistumsverwaltung berichtete. Bislang habe die Diözese mehr als sechs Millionen Euro in Anerkennung des Leids ausbezahlt. Die dafür bereitgestellte Summe aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls gehe zu Neige. Festes Ziel sei es, auch künftig für die Zahlungen keine Kirchensteuermittel zu verwenden.
Laut dem Bericht hat der Kirchensteuerrat noch “Klärungsbedarf”, bevor er eine neue Summe für Anerkennungsleistungen freigibt. Angesichts bisher erfolgter und zuletzt gestiegener Zahlungen dürfte es erneut um einen Gesamtbetrag im Millionen-Euro-Bereich gehen. Noch sei eine gewisse Summe für Anerkennungsleistungen vorhanden, heiße es aus dem Generalvikariat. Auch gebe es Möglichkeiten der Überbrückung, falls das Geld vor September ausgehe. Weitere Details nannte die Bistumsverwaltung auf Nachfrage laut kirche-und-leben.de nicht.