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Bischof warnt vor Rückschritten beim Klimaschutz

Vor zehn Jahren erschien die Umweltenzyklika “Laudato si” von Papst Franziskus. Damals wurde der Klimawandel zu einem beherrschenden Thema. Inzwischen lasse der Einsatz nach, warnt der katholische “Umweltbischof”.

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz befürchtet ein sinkendes Engagement beim Klimaschutz. Es bereite ihm Sorge, “dass Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz in Gesellschaft und Politik an Zustimmung verlieren”, erklärte der zuständige Bischof Rolf Lohmann am Mittwoch bei einem Treffen mit Umweltbeauftragten aus den deutschen Bistümern in Mülheim an der Ruhr.

An die Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft appellierte er, die Schöpfung zu bewahren, sei eine Gemeinschaftsaufgabe. Dafür müssten positive Zukunftsvisionen skizziert, Erfolgsgeschichten erzählt und Anreize geschaffen werden. Es mangele nicht an Erkenntnis, sondern an der Umsetzung von Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz, so der Münsteraner Weihbischof.

Anlass des Treffens war die Veröffentlichung der Umweltenzyklika “Laudato si” von Papst Franziskus am 24. Mai vor zehn Jahren. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz warb dafür, dass sich Unternehmen und Einzelpersonen im Wettbewerb um die effektivsten und effizientesten Methoden für den Klimaschutz engagierten und gegenseitig motivierten.

Warnungen vor dem Klimawandel erhielten angesichts von Zerstörungen der Infrastruktur durch Überschwemmungen, Missernten aufgrund von Hitzeperioden und Handelseinschränkungen infolge niedriger Wasserstände einen erschreckenden Alltagsbezug, auch in Süd- und Zentraleuropa. In den vergangenen Jahren seien weltweit erfolgreich Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung umgesetzt worden. “Aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen”, mahnte Weihbischof Lohmann.