Sollte sich die Kirche Künstlicher Intelligenz bedienen? Augsburgs Bischof Bertram Meier äußert sich zu diesem Thema ablehnend.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier mahnt die Kirche zu Technik-Zurückhaltung. Man müsse sich davor hüten, Jesus Christus durch Technik zu ersetzen, sagte Meier laut Manuskript am ersten Weihnachtsfeiertag im Augsburger Dom. Er ergänzte: “Keine KI kann die persönliche Beziehung zu Gott erzeugen, geschweige denn ersetzen. Das gilt besonders für die Seelsorge. Dialog mit Gott funktioniert nicht mit Computer und Roboter.”
Der Bischof fügte hinzu: “An Weihnachten ist Gott real mit uns in Verbindung getreten – nicht virtuell, sondern wirklich mit Haut und Haar – und die Kirche tut es ihm nach. Sie sucht die Live-Präsenz bei den Menschen. Kurz: Wir dürfen die Kommunikation mit Gott nicht auf dem Altar der Technik opfern.” Meier setzte nach: “Das wäre kein heiliger Tausch, das wäre Schummelei: Mogelpackung, die Menschengemachtes und rein Technisches unter glänzendem Goldpapier kaschiert.” Außerdem betonte der Bischof im Hinblick auf Jesus: “Wir dürfen den Welterlöser nicht vertauschen mit einem politischen Messias oder einem philosophischen Gutmenschen.”
Durch die Geburt Jesu sei Gott Mensch geworden, erklärte Meier: “Er entäußert sich, indem er ganz Mensch wird – in allem uns gleich, außer der Sünde.” Und weiter: “Gott hat sich auf unsere menschliche Wirklichkeit eingelassen, voll und ganz: auf Geburt und Tod, auf Armut, Hunger und Schmerzen, auf Freuden, Hoffnungen und Leiden.”