Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, hat Angriffe verurteilt, die nach dem Anschlag von Magdeburg auf Menschen mit Migrationshintergrund verübt wurden. Zuwanderer hätten seit dem Anschlag in Magdeburg Angst, angegriffen zu werden, und trauten sich in diesen Tagen nicht aus dem Haus, beklagte er am Sonntag in Magdeburg. „Dieser neuen Gewalt müssen wir entgegentreten“, mahnte Kramer.
Magdeburg sei in Solidarität und Mitgefühl zusammengerückt und das ganze Land habe sich verbunden gezeigt. Angesichts der fremdenfeindlichen Angriffe forderte der Bischof dazu auf, das Zusammenleben „fremdenfreundlicher“ zu gestalten.
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gab es in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt mehrere Angriffe gegenüber als migrantisch wahrgenommen Personen. Die Polizei sprach von insgesamt vier Fällen von Körperverletzung. In zwei Fällen konnte die Polizei nach eigenen Angaben die Tatverdächtigen identifizieren.
Am 20. Dezember war der 50-jährige Taleb A. mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt. Bei dem Täter handelt es sich um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Mann aus Saudi-Arabien, der zuletzt in Bernburg bei Magdeburg als Arzt arbeitete. Der Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft.