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Bischof Jung zur Wahl: Nicht jede Option ist für Christen wählbar

Der katholische Würzburger Bischof Franz Jung hat die ablehnende Haltung der Kirche zu extremistischen Parteien betont. Mit Blick auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar sagte Jung am Mittwoch in Würzburg bei der Jahres-Pressekonferenz seines Bistums, politische Positionen, „die unsere demokratische Ordnung angreifen“, seien mit dem christlichen Menschen- und Gesellschaftsbild nicht vereinbar: „Auch für die Bundestagswahl gilt: “Nicht jede Wahloption ist eine für Christen wählbare Option!”

Das Bistum suche „im Einsatz für ein friedvolles und demokratisches Miteinander“ den Schulterschluss mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Mit der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Caritas sei man beispielsweise dem Bündnis „Zusammen für Demokratie“ beigetreten. Als Bistum habe man sich zudem der ökumenischen Initiative „Für alle. Mit Herz und Verstand“ angeschlossen, betonte der Bischof. Man wolle damit zur Teilnahme an der Wahl unter Beachtung der Werte Menschenwürde und Nächstenliebe aufrufen.

Am Mittwoch war ein Brandbrief der beiden großen christlichen Kirchen an die Unionsparteien bekannt geworden. Darin warnen sie davor, Anträge für eine Verschärfung der Asylpolitik mit Unterstützung der AfD durch den Bundestag zu bringen. Die Fraktionen hätten sich mit der Auflösung der Ampel-Koalition darauf verständigt, keine Abstimmungen herbeizuführen, in der die Stimmen der AfD ausschlaggebend sind, heißt es in einem Schreiben an alle Bundestagsabgeordneten, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Dem Schreiben ist eine vierseitige Stellungnahme zu dem Entwurf des „Zustrombegrenzungsgesetzes“ der Fraktion von CDU und CSU beigefügt, das am Freitag im Bundestag zur Abstimmung gestellt werden soll. In der Stellungnahme heißt es, die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen hätten keinen der jüngsten Anschläge verhindert, die Anlass für die aktuelle Debatte sind. Die Attentate von Magdeburg und Aschaffenburg seien von offensichtlich psychisch kranken Personen begangen worden. (00/0324/29.01.2025)