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Bischof Hanke warnt vor “Konzept totaler Freiheit”

Gesellschaftskritische Töne kommen zum Jahreswechsel aus dem Eichstätter Dom. Entgrenzte Selbstbestimmung des Individuums ohne Rückbezug auf Werte sei keine sinnvolle Option, sagt Bischof Gregor Maria Hanke.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat zum Jahreswechsel vor einem übersteigerten Verständnis individueller Freiheit gewarnt. “Eine Gesellschaft löst sich auf, wenn das Ziel heißt: Von nichts und niemandem abhängig zu sein”, sagte Hanke am Dienstag im Eichstätter Dom. Als exemplarisch für dieses “Konzept totaler Freiheit” nannte der Bischof das Selbstbestimmungsgesetz und die aktuellen Abtreibungsdebatten in westlichen Gesellschaften.

Die Gesellschaft verliere den Sinn für gemeinsame Werte, kritisierte Hanke. Die ökologische Krise und der zunehmende Rückzug auf individuelle Selbstverwirklichung seien Symptome dafür. “Nachhaltigkeit verlangt Verzicht und Selbstbeschränkung”, fügte er hinzu. Diese Haltungen seien das Gegenteil einer entgrenzten Freiheit des Individuums.

Hanke setzte dem ein christliches Verständnis von Freiheit entgegen. “Eine Freiheit, bei der das eigene Wollen die einzige Norm ist, erlöst nicht, sie macht den Menschen zum Geschöpf ohne Sinn.” Stattdessen sei die Freiheti der Kinder Gottes in der Bindung an Christus und in der Beziehung zu anderen Menschen verwurzelt.