Ein neuer Alltag: Münsters Ex-Bischof findet Gefallen am Ruhestand – und hat sogar Zeit für ein Spektakel von Pferdefreunden.
Münsters Altbischof Felix Genn hat seinen Wechsel in den Ruhestand als “echten Einschnitt” erlebt. Dem im März niedergelegten Amt habe er bislang aber “nicht nachgeweint”, sagte er nach Angaben der Bistumspressestelle am Dienstag bei einer Gesprächsrunde für über 60-Jährige. Der Umzug aus der Bischofswohnung in seine jetzige sei aber eine Herausforderung gewesen. “Ich musste mich von vielem trennen, vor allem von Teilen meiner Bibliothek und Korrespondenz.” Vieles habe er dem Bistumsarchiv übergeben.
Zu vielen Anfragen müsse er im Ruhestand lernen, “Nein” zu sagen, so Genn. “Denn es ist keine Schande, wenn man mit 75 schneller ermüdet.” Trotzdem sei er dankbar für seine Gesundheit und genieße Erlebnisse, für die er früher keine Zeit gehabt habe. So sei er kürzlich erstmals beim Wildpferdefang in Dülmen gewesen. Dabei werden Junghengste von der Herde getrennt und nach dem Fang versteigert. Auch gehe er täglich durch Münster spazieren und erlebe dabei “viele nette liebenswerte Kontakte”. Solange der Papst ihm das zutraue, wolle er aber seinen Pflichten als Mitglied der vatikanischen Behörde für die Bischöfe nachkommen. “Das macht mir Freude und gibt mir auch Lebendigkeit, weil ich in viele Themen der Weltkirche Einblick bekomme.”