Ein Kunstprojekt im Rahmen von “Europas Kulturhauptstadt 2024” in der Region Bad Ischl/Salzkammergut zeigt Werke der japanischen Künstlerin Haruko Maeda über Tod und Vergänglichkeit aus verschiedenen kulturellen Perspektiven.
Tod und Vergänglichkeit aus verschiedenen kulturellen Perspektiven stehen im Zentrum der Werke der japanischen bildenden Künstlerin Haruko Maeda. Sie eröffnen in Hallstatt die Ausstellungsreihe “Über die Schwelle”, in der bis in den Herbst hinein im Rahmen von “Europas Kulturhauptstadt 2024” in der Region Bad Ischl/Salzkammergut künstlerische Arbeiten zum Thema Tod und Vergänglichkeit zu sehen sind. Die offizielle Ausstellungseröffnung fand am Sonntag im Rahmen eines Gottesdienstes mit dem Linzer Bischof Manfred Scheuer statt.
Haruko Maeda lebt und arbeitet in Wien. Ihre Werke sind noch bis Karfreitag in der Pfarrkirche Hallstatt ausgestellt. Traditionelle japanische Umgangsweisen mit Verlust und Trauer treffen bei ihr auf eine besondere Form klassisch europäischer Bildsprachen: Knochen, Keramik, Korallen oder Textilien werden ebenso in künstlerische Objekte verwandelt wie präparierte Tierkörper. Sie spielen in vielschichtiger Weise auf über Jahrhunderte tradierte Rituale und Bedeutungsaufladungen der katholischen Kirche an, etwa die Verehrung von Reliquien.
Dem stellt Haruko Maeda einen sehr persönlichen Blick der Trauerverarbeitung vor dem Hintergrund ihrer eigenen kulturellen Herkunft gegenüber. Der Tod der Großmutter, die dadurch ausgelösten Gefühle und Empfindungen, aber auch der jeweils sehr persönliche Umgang mit dem Verlust nahe stehender Menschen werden auch in Gemälden sichtbar.
“Gerade weil wir das Leben lieben, lassen wir uns die Hoffnung nicht nehmen, dass all das Gute, all das Leben und Lieben nicht in eine letzte Vergeblichkeit versinken”, so Scheuer in seiner Predigt; und weiter: “Wir lieben also das Leben auch nach dem Tod, denn Liebe zum Leben ist unteilbar. Weil wir das Leben vor dem Tod lieben, hoffen wir auf ein Leben nach dem Tod.”
Beginnend mit der Fastenzeit wollen in Hallstatt über das ganze Jahr verteilt zwölf Künstlerinnen und Künstler mit ihren Arbeiten neue Perspektiven rund um Vergänglichkeit, Tod, Werden und Vergehen sichtbar machen.