Der oldenburgische Bischof Thomas Adomeit sieht seine Kirche auf einem guten Weg in Richtung Klimaneutralität. „Unsere Kirchengemeinden zeigen bereits, wie sich mit einfachen Maßnahmen schnell Erfolge erzielen lassen. Das macht Lust zum Mitmachen“, sagte der Bischof am Mittwoch am Rande der oldenburgischen Synode in Rastede. Vorrangig sei dabei die Gebäudefrage. „Die Bewirtschaftung von Gebäuden macht zwei Drittel des CO2-Fußabdrucks der Kirche aus“, erläuterte der Theologe.
Mit ihrem im November beschlossenen Klimaschutzgesetz hat sich die oldenburgische Kirche verpflichtet, den CO2-Ausstoß bis 2035 um 90 Prozent zu reduzieren und bis 2045 klimaneutral zu werden. Hierfür müsse die Gebäudebewirtschaftung auf den Prüfstand, erläuterte Adomeit. Dies betreffe etwa Fragen der Wärmedämmung, der Energieversorgung und unter welchen Bedingungen neue Technologien wie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen eingesetzt werden können. Der Austausch bei der Synodentagung solle auch dazu dienen, bereits bestehende Best-Practice-Beispiele aus den Kirchengemeinden vorzustellen.
Doch auch wegen des Kirchenmitglieder-Rückgangs werde sich die Kirche von Immobilien trennen müssen, sagte Adomeit weiter. „Unsere Gebäude wurden für eine viel größere Zahl von Christinnen und Christen gebaut, die sich zu ihrer Kirche halten und viele Veranstaltungen besuchen.“ Es gelte, den Klimaschutz mit Finanzierungsfragen sowie Konzepten zukunftsfähiger Gemeindeentwicklung in Einklang zu bringen. Dennoch warnte Adomeit davor, die Klimaschutzbilanz auf andere abzuschieben. „Es kann nicht darum gehen, möglichst viele Gebäude loszuwerden, wenn sie dem Klima trotzdem weiter schaden.“
Klimaschutz betreffe jedoch nicht nur das Tun, sondern auch die Haltung, betonte der Bischof. Dazu gehöre etwa die Frage „Was brauche ich?“, etwa mit Blick auf Ernährung: „Wir müssen uns bewusst machen, dass Fleischkonsum einen überproportional hohen Landverbrauch und vergleichsweise hohe CO2-Emissionen mit sich bringt.“ Dies helfe, eine Einstellung zu entwickeln, die es erlaubt, kleinere und größere Schritte zu gehen. So seien die oldenburgische Synodentagungen mit wenigen Ausnahmen bereits auf vegetarische Verpflegung umgestellt worden.