Die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart hat es als gesellschaftliche Aufgabe der Kirche bezeichnet, den einzelnen Menschen zu sehen, so wie er ist. Für die Kirche gehe es darum, „die Türen und die Ohren weit aufzuhalten“, sagte die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart (Karlsruhe) am Mittwochabend in Mannheim. Dort feierte sie gemeinsam mit dem emeritierten Würzburger Weihbischof Ulrich Boom aus Anlass des 14. Deutschen Seniorentags einen ökumenischen Gottesdienst.
Viele Menschen in der Gesellschaft hätten Sehnsucht danach, gesehen und gehört zu werden. Diese Sehnsucht laufe oft ins Leere, sagte Springhart laut Manuskript: „Was für ein Segen, wenn es Orte gibt, an denen es anders ist.“ Es gehe darum, die eigene Verwundbarkeit und Berührbarkeit zeigen zu können. Als Beispiele nannte die evangelische Theologin die Gruppierung „Omas gegen rechts“ und die Vesperkirchen.
Gemeinsam könnten Menschen Wege der Barmherzigkeit gehen, für eine Welt, in der die Menschenfreundlichkeit Gottes spürbar sei. Springhart erinnerte an die biblische Geschichte des Samariters, der einem Verwundeten auf der Straße zwischen Jericho und Jerusalem geholfen habe, während andere Menschen achtlos vorbeigeeilt seien.
Zu dem bis Freitag dauernden Kongress treffen sich rund 15.000 Menschen.