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Bill Gates: Zu wenig Aufmerksamkeit für Kindersterblichkeit

Microsoft-Gründer Bill Gates hat eine schwindende Aufmerksamkeit für Mütter- und Kindersterblichkeit auf der Welt beklagt. In Zeiten von Kriegen und Klimaschutz sei es “eine Herausforderung, die Menschen für die globale Gesundheit zu interessieren”, sagte der US-amerikanische Unternehmer im Interview der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Mittwoch). Gates ist Vorsitzender der nach ihm und seiner Ex-Frau benannten “Bill und Melinda Gates-Stiftung”, die sich nach eigenen Angaben der weltweiten Verbesserung der Gesundheit verschrieben hat.

Derzeit stagniert laut Gates die positive Entwicklung der vergangenen Jahr bei Kinder- und Müttersterblichkeit. Die Stiftung folge dem von den UN ausgegebenem Ziel, bis 2030 die Müttersterblichkeit auf unter 70 je 100.000 Lebendgeburten zu senken und die Sterblichkeit bei Neugeborenen auf unter 12 je 1.000 Lebendgeburten. “Wir liegen im Moment nicht auf Kurs, diese Ziele zu erreichen”, erklärte der Firmengründer. Das führt er auf die Corona-Krise, sowie auf den Ukraine-Krieg zurück, durch den es insbesondere für afrikanische Länder weniger Unterstützung gebe.

Anders als etwa beim Klimaschutz gebe es keine UN-Konferenz, die sich in erster Linie mit dem Thema Kindersterblichkeit befasse, “und auch nicht die gleiche Zahl von Aktivisten wie auf anderen Gebieten”, so Gates weiter. Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef sei in Friedenszeiten sichtbarer. “Aber es gibt einfach so viele andere Probleme auf der Welt, und es ist völlig angemessen, dass jede Neuigkeit aus der Ukraine viel Aufmerksamkeit bekommt.”