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Bilder aus dem Paradies

Großstadtmenschen dürfen mit dem Herzen sehen – Gedanken zum Predigttext für den Sonntag Exaudi.Von Sabine Habighorst, geschäftsführende Direktorin des Evangelischen Zentralinstituts für Familienberatung in Berlin.

Predigttext für Sonntag Exaudi: Epheser 3,14–2114 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden, 16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, 17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. 18 So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, 19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle. 20 Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, 21 dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

VonSabine Habighorst

Menschen leben in einer Stadt, die nicht schläft. Die Wirtschaft treibt beeindruckende und befremdliche Blüten, füllt den einen die Taschen und leert sie anderen in Windeseile. Manche finden ihr Glück in dieser Stadt. Andere zehrt das rasche und laute Leben aus, ihr innerer Mensch kann nicht standhalten. Lärm betäubt die Ohren, immer neue Bilder ziehen die Blicke auf sich. Eine Fülle von Eindrücken fluten die Sinne. Man kommt nicht zur Ruhe. Von Unruhe lebt diese Stadt, vom Betrieb, von Handel und Kultur. Die ganze Welt begegnet sich hier. Das kann herrlich sein. Die einen begeben sich mitten hinein in Rausch und Reiz. Anderen macht das Angst, das Undurchschaubare, das Fremde, das Zuviel. Manche gehen in die Knie im Bemühen Schritt zu halten. Ephesus, an der heutigen türkischen Westküste gelegen, war damals Hafenstadt und Megacity, Handelsplatz und Begegnungsort der damaligen Weltkulturen. „Die Epheser“ ist also eine Art Metapher. Man könnte auch sagen: moderne Menschen in Großstädten. Diese hat der Briefschreiber vor Augen. Wie kommen sie zum christlichen Glauben, wie leben sie ihn, wie kann er sie tragen, dort in der großen Stadt, umgeben von allen Religionen ihrer Zeit?

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