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Bezirksheimatpflegerin: Museen sollen Antisemitismus thematisieren

Die mittelfränkische Bezirksheimatpflegerin Andrea Kluxen hat die kulturhistorischen und Stadtmuseen dazu aufgefordert, sich in ihren Ausstellungen und Programmen auch mit Antisemitismus zu beschäftigen. „Das ist keine genuine Aufgabe von jüdischen Museen“, sagte Kluxen am Sonntag in Fürth bei der Tagung „Netzwerk jüdisches Franken“ für Experten aus Museen, Gedenkstätten und Heimatforschung. Sie wünschte sich von der Netzwerk-Tagung, dass diese entsprechende Forderungen formuliere.

Auch der Geschäftsführer des bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, Rudolf Neumaier, äußerte sich in diese Richtung. Die Beschäftigung mit Heimatgeschichte sei Identitätsgeschichte, erläuterte er. „Jüdische Geschichte und Kultur ist integraler Bestandteil der bayerischen Kultur.“ Und der Landrat des Landkreises Nürnberger Lands, Armin Kroder (Freie Wähler), sagte, die Wissensvermittlung und Forderung von Empathie reichten nicht aus: „Vielmehr sollten sie in gesellschaftlich-politische Partizipation münden.“

Die Tagung fand im Jüdischen Museum Franken in Fürth statt, das seit 2010 federführend das „Netzwerk jüdisches Franken“ betreibt. Die Tagung wird vom Bezirk Mittelfranken, dem Landesverein für Heimatpflege und dem bayerischen Kultusministerium gefördert. Franken gilt als besondere Wiege jüdischer Geschichte und Kultur in Süddeutschland. Die Dichte der jüdischen Gemeinden war dort bis zum Holocaust besonders hoch. Heute gibt es dort besonders viele jüdische Museen und Gedenkstätten. (00/3705/12.11.2023)