Prävention, Intervention, Aufarbeitung: Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln ist neu besetzt. Er soll helfen, sexualisierte Gewalt weiter aufzuarbeiten.
Das katholische Erzbistum Köln hat einen neuen Betroffenenbeirat mit sechs Mitgliedern. Das Gremium hat sich bereits am 31. Oktober erstmals getroffen, wie es am Montag in einer vom Erzbistum verbreiteten Mitteilung erklärte. Die Amtszeit des Rats läuft demnach bis Ende Oktober 2026.
In dem Gremium sind Betroffene von sexualisierter Gewalt vertreten. Sie sollen in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung mitwirken und entsenden Mitglieder in die unabhängige Aufarbeitungskommission des Erzbistums. Die Mitglieder tagen vier Mal jährlich. Für das Besetzungsverfahren ist der Beraterstab sexueller Missbrauch im Erzbistum Köln zuständig, ein Kreis externer Experten aus verschiedenen Fachbereichen wie Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizin oder Recht. Der Beraterstab sichtet alle eingegangenen Bewerbungen und schlägt die Mitglieder vor.
Erzbischof Rainer Maria Woelki sei den Empfehlungen des Beraterstabs gefolgt und habe den Mitgliedern des Betroffenenbeirats ihre Ernennungsurkunden überreicht, erklärte das Gremium weiter. Zugleich habe er sich bei den Betroffenen für Ihr Engagement und ihre gleichermaßen wichtige und schwierige Aufgabe bedankt.
In den nächsten Wochen werde der neue Beirat seine Ziele für die nunmehr dritte Amtszeit festlegen. Neben übergeordneten Aspekten wie der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung mit anderen Gremien wollten sich die Mitglieder auch der Verbesserung von Präventionsarbeit annehmen. Auch das Thema geistlicher Missbrauch solle auf die Agenda kommen.
Das Erzbistum Köln hatte als erstes der 27 deutschen Bistümer 2019 einen Betroffenenbeirat gegründet, zunächst mit 12 Mitgliedern. In der rheinischen Diözese ist der Betroffenenbeirat neben dem Beraterstab und der Unabhängigen Aufarbeitungskommission eines von drei ehrenamtlichen Gremien, die sich der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch widmen.