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Besucherrekord für Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

Mehr als eine halbe Million Menschen haben 2024 die Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen besucht. Seit Gründung des Museumsverbunds im Oktober 1999 sei das ein neuer Rekord, teilte die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen am Donnerstag in Schleswig mit. 2023 hatten rund 460.300 Menschen die Museen in Schleswig, Haithabu, Rendsburg und Molfsee besucht. Ein Grund für die Steigerung sei die besonders erfolgreiche Ausstellung der portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos auf Schloss Gottorf in Schleswig gewesen, deren großformatige Walküren zwischen Mai und November 45.000 Menschen anzogen.

„Ein ambitioniertes und mutiges Programm zahlt sich aus“, erklärte Stiftungsvorstand Thorsten Sadowsky. Um fast drei Prozent nach oben entwickelten sich ebenfalls die Zahlen des Freilichtmuseums Molfsee bei Kiel, das knapp 132.000 Menschen besuchten. Auch das Jüdische Museum in Rendsburg konnte mit 7.100 Menschen mehr Besucher verzeichnen als im Vorjahr. Ins Wikinger Museum Haithabu kamen mit 160.500 Besuchenden knapp 20.000 Menschen weniger als im Vorjahr. Wegen Sanierungsarbeiten war das Museum allerdings bis zum 21. März geschlossen.

Der Aufwärtstrend wird allerdings getrübt, weil der Stiftungsvorstand 2025 voraussichtlich mit fünf Prozent und damit rund 555.000 Euro weniger Landeszuschüssen auskommen muss. Die Zuwendung hatte 2024 noch 11.089.900 Euro betragen. Stiftungsvorstand Thorsten Sadowsky rechnet zusätzlich mit Kostensteigerungen durch Tarif- und Preissteigerungen bei Personal, Bewirtschaftung und Energie. Deshalb werden ab dem 2. Januar 2025 die Öffnungszeiten einiger Museen der Stiftung um eine Stunde verkürzt. Ein weitere Konsequenz sei Personalabbau, sagte Sadowsky.

Hinzu kommt, dass im Herbst 2025 das Schloss für eine mehrjährige Sanierung geschlossen werden soll. Der Betrieb in den Nebengebäuden wie Reithalle und Nydamhalle soll zwar weitergehen, ob die Besucherzahlen aber auf Rekordniveau bleiben, ist fraglich. „Die übrigen Museumsstandorte der Stiftung werden noch erfolgreicher sein müssen, wir werden uns noch mehr anstrengen müssen“, sagte Sadowsky. Mit Umsatzeinbußen, sofern sie denn eintreten sollten, könne die Stiftung aber umgehen. Am wichtigsten sei der politische Rückenwind. „Wenn der Kultur das Licht ausgeknipst wird, wird es ziemlich langweilig im Land zwischen den Meeren“, erklärte Sadowsky.

Die größte Ausstellung der Landesmuseen soll sich 2025 um die Wikingerzeit drehen. Vom 16. April bis 2. November erobern die Nordmänner mit der Schau „Wikingerdämmerung. Zeitenwende im Norden“ die Reithalle und den Kreuzstall von Schloss Gottorf. Rund 2.000 Exponate werden gezeigt, darunter der Morsumer Schatzfund von 2017 und ein Nachdruck des Teppichs von Bayeux (Frankreich) aus dem 11. Jahrhundert.