Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hat gemeinsam mit dem Vizemarschall der Woiwodschaft Niederschlesien, Krzysztof Maj, am Samstag den 47. Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen verliehen. Die feierliche Auszeichnung der Preisträgerin und Preisträger fand im Nationalen Forum für Musik in Breslau vor rund 900 Gästen statt, wie das Landesinnenministerium am Sonntag in Hannover mitteilte. In ihrer Rede hob Behrens angesichts des in der Ukraine weiter tobenden Angriffskriegs Putins die Relevanz einer Verbindung schaffenden und auch von kulturellen Werten geprägten deutsch-polnischen Beziehung hervor.
Der Kulturpreis stehe sinnbildlich für den Austausch, den Wunsch nach Frieden und für die Gemeinsamkeiten in Europa, sagte Behrens. Mit ihm sei vor mehr als 45 Jahren ein Anlass geschaffen worden, der symbolisch für die Verbundenheit und Freundschaft, aber auch für die Aussöhnung und Verständigung der Woiwodschaft Niederschlesien mit dem Land Niedersachsen stehe. „Der entscheidende Faktor dabei sind die Menschen, die wir jährlich mit dem Kulturpreis Schlesien auszeichnen. Sie bauen diese Brücken mit viel Engagement und Herzblut!“
Die beiden mit je 4.000 Euro dotierten Hauptpreise gingen an den Kinderarzt und Gründungsintendanten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Matthias von Hülsen, und den polnischen Altphilologen und Krimiautor Marek Krajewski. Ein mit 3.000 Euro versehener Sonderpreis ging an die Autorin Karolina Kuszyk mit ihrem Buch „In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen“.
Der Kulturpreis Schlesien wird seit 1977 jährlich wechselnd in Niedersachsen oder Niederschlesien verliehen. Er soll die schlesische Kultur würdigen und die Verständigung zwischen Deutschen und Polen fördern. In Niedersachsen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier Aufnahme gefunden.