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Behinderte Menschen führen Theaterstück zur NS-Euthanasie auf

Mit den NS-Verbrechen an Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen befasst sich ein Theaterstück, das das Stuttgarter Zentrum für Menschen mit Behinderung (bhz) aufführt. Es heißt „#nutzloseEsser“, Darsteller sind neun Menschen mit Behinderung, teilte das bhz am Freitag in Stuttgart mit. Aufführungen sind für das erste April-Wochenende geplant.

Bei dem Stück handelt es sich den Angaben zufolge um eine Adaption des Werks „Erinnerung 2000 von Katja Kandel und Klaus Beer“. Die Schauspieler stellen sich in kurzen Filmen vor, blicken auf die Schicksale von Menschen in der NS-Zeit und fragen, wie die Situation heute ist. „Die Ermordung von Menschen mit Behinderung ist überhaupt nicht präsent in unserer Gesellschaft – uns hätte man getötet“, sagte Mitspielerin Seyyah Inal laut Mitteilung.

Die Einrichtung erinnert daran, dass während der nationalsozialistischen „Aktion T4“ rund 70.000 Menschen mit Behinderungen ermordet worden seien. Bis heute werde diese Personengruppe Opfer von Vorurteilen, Benachteiligung und Vorbehalten. (0469/01.03.2024)