Vor 35 Jahren stürmten DDR-Oppositionelle die Stasi-Zentrale in Ost-Berlin. Aus Sicht des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein wichtiger Schritt für die Aufklärung des Unrechts.
Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, stuft die Besetzung der Stasi-Zentrale vor 35 Jahren als “Höhepunkt” der friedlichen Revolution ein. “Die Akten sind wichtige Quellen für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ohne die mutigen Bürgerinnen und Bürger, die die Akten vor der Vernichtung bewahrten, wären viele Verbrechen der Stasi nie ans Licht gekommen”, teilte Ebert am Montag mit.
Zudem hätte die zentrale Grundlage gefehlt, um die Verfolgten der kommunistischen Diktatur zu rehabilitieren, so der Beauftragte weiter. Im Dezember 1989 hatten Oppositionelle in zahlreichen Städten der DDR die Bezirks- und Kreisdienststellen der Stasi besetzt. Das Ministerium für Staatssicherheit in Ost-Berlin arbeitete zu dieser Zeit unbehelligt weiter. Nur der Name hatte sich in “Amt für Nationale Sicherheit” geändert. Die Oppositionsbewegung “Neues Forum” rief daher für den 15. Januar 1990 zur Demonstration vor dem Stasi-Gelände auf. Tausende Frauen und Männer folgten dem Aufruf.