Gesunde schwangere Frauen bekommen nach Angaben der Barmer mehr Ultraschall-Untersuchungen als medizinisch empfohlen. Die Krankenkasse veröffentlichte am Mittwoch in Berlin den aktuellen Versorgungskompass zur Geburtshilfe und Hebammen-Versorgung. Daraus geht auch hervor, dass die Herztöne des ungeborenen Kindes zu häufig gemessen werden.
Gesunde Frauen erhielten in etwa genauso viele Untersuchungen wie Schwangere mit medizinischen Risikofaktoren, bilanziert das Barmer-Institut für Gesundheitssystemforschung. Grundlage der Auswertung sind Abrechnungsdaten von Barmer-Versicherten.
Damit übersteigt die Versorgung die Vorgaben der Mutterschafts-Richtlinie. Diese sieht vor, dass gesunde Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft drei Ultraschall-Untersuchungen erhalten. Zusätzliche Untersuchungen sollen nur erfolgen, wenn ein konkretes Risiko besonders überwacht werden muss. CTG-Aufnahmen, mit denen Herztöne des Kindes und Wehen der Mutter aufgezeichnet werden, werden nur bei klaren medizinischen Indikationen empfohlen.