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Baerbock: “Nonstop” im Austausch zu Geiseln

Ohne Pause sei sie im Austausch mit Kollegen aus der Region, sagt Außenministerin Annalena Baerbock. Es sei ein “perfides Spiel” der Hamas.

Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena BaerbockImago / Chris Emil Janßen

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schockiert gezeigt. “Das war wie 9/11 für die Amerikaner. Es ist einfach nur furchtbar”, sagte Baerbock im Interview der ARD-Tagesthemen mit Bezug zu den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001.

Auf die Geiseln, die die Hamas genommen hat, und unter denen auch Deutsche sind, angesprochen, sagte Baerbock, sie sei “nonstop im Austausch mit Kollegen aus der Region, Akteuren vor Ort, die direkte Gesprächskanäle zur Hamas haben”. Es sei “kaum auszuhalten, sich das vorzustellen”.

“Barbarische Vergewaltigungen”

Man versuche bei den Geiseln alles, “aber mit einer Terrororganisation wie der Hamas ist das natürlich alles andere als einfach”, so die Ministerin. Hinzu kämen Informationen über “barbarische Vergewaltigungen, Abschlachtungen selbst an Kleinstkindern in Israel”. Es sei ein “perfides Spiel”, so Baerbock weiter. Die Geiseln würden als menschliche Schutzschilde genutzt, “genauso wie die Zivilbevölkerung vor Ort”.

Zu finanziellen Hilfen erklärte die Außenministerin, manche würden sagen, dass direkt Geld an die Palästinensische Autonomiebehörde überwiesen werde. “Das ist nicht der Fall in der Entwicklungshilfe.” Wichtig sei allerdings, “dass wir die Lebensmittelversorgung, die Wasserversorgung, also die humanitäre Hilfe an die zwei Millionen Palästinenser, die darauf angewiesen sind, nicht einstellen”. Denn auch das würden die Terroristen nutzen, “das Spiel mit der Not und dem Leiden der Bevölkerung”. Baerbock ergänzte: “Auch wenn einem das Herz brennt, sollte man in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.”