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Ausstellung zu Haftbedingungen in der DDR

Im Berliner Abgeordnetenhaus ist eine Ausstellung über die Haftbedingungen in der DDR eröffnet worden. Unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ werden seit Dienstagabend expressionistische Gemälde des Künstlers Gino Kuhn gezeigt. Sie thematisieren seine Zeit als „staatsfeindlicher Fluchthelfer“ und politischer Häftling in der DDR.

Die Themen Berliner Mauerbau und die Haftbedingungen in den ehemaligen DDR-Gefängnissen bilden die Schwerpunkte seiner Arbeit. Kuhn saß zweieinhalb Jahre in der Haftanstalt Berlin-Rummelsburg. Seine Zeit dort verarbeitete er danach künstlerisch, indem er seine Träume auf die Leinwand brachte.

Kuhn zog in den 1970er-Jahren nach West-Berlin. Dort versuchte er, DDR-Bürgern zur Flucht nach Westdeutschland zu verhelfen. Bereits bei der ersten Schleusung 1975 wurde er verraten, in der DDR verhaftet und wegen „staatsfeindlichem Menschenhandels“ zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Bundesrepublik kaufte ihn nach zweieinhalb Jahren frei.

Die Ausstellung ist bis zum 11. April zu sehen. Gino Kuhn wurde 1955 in Walldürn in Baden-Württemberg geboren. 1992 wurde er vom Bezirksgericht Cottbus voll rehabilitiert.