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Ausstellung über DDR-Kinderheim

In der Volkshochschule Frankfurt/Oder wird von Donnerstag an eine Ausstellung über das Durchgangsheim Bad Freienwalde eröffnet. Kinder und Jugendliche seien dort zu DDR-Zeiten unter unzumutbaren Bedingungen eingesperrt und misshandelt worden, erklärte die Stadtverwaltung am Dienstag in Frankfurt an der Oder. Im Mittelpunkt stehen demnach die Biografien der Minderjährigen, die dort über unterschiedliche Zeiträume hinweg mit dem Ziel der Bestrafung und Umerziehung eingesperrt waren.

Ehemalige Insassinnen und Insassen bezeichneten das Heim bis heute als „Kindergefängnis“. Auf zwölf Ausstellungstafeln und 14 Videostationen wird Besucherinnen und Besuchern der Schau ein Eindruck von den damaligen Lebensbedingungen vermittelt. Zur Eröffnung wird unter anderem der ehemalige Heiminsasse Andrè Pahl als Zeitzeuge erwartet.

Die DDR-Jugendhilfe ging den Angaben zufolge gegen Jugendliche vor, die sich nicht der Konformität des sozialistischen Alltags ergaben. Aufmüpfige und Unangepasste sollten in Heimen und Jugendwerkhöfen umerzogen werden, hieß es. Kinder und Jugendliche seien dabei nicht zu ihrem Schutz, sondern zum Schutz des Staates und seiner Ideologie in Obhut genommen worden. Die Opfer kämpften teilweise bis heute mit den Folgeschäden und um deren Anerkennung.

Die Ausstellung „Lebenslänglich Heimkind – Umerziehung im Durchgangsheim Bad Freienwalde“ wird bis zum 4. Juli in der Frankfurter Volkshochschule zu sehen sein. Vom 10. Juli an wird sie in der Frankfurter Gedenk- und Dokumentationsstätte „Opfer politischer Gewaltherrschaft“ gezeigt.