Mit dem Wandel der Industrielandschaft in Sachsen und dem Schicksal der Mitarbeiter in den dortigen Betrieben befasst sich von Montag an eine Foto-Ausstellung in der Zeche Zollverein in Essen (Nordrhein-Westfalen). Die Schau mit dem Titel „Industriegeschichten. Reportagen aus Museen, die keine waren“ legt den Fokus auf die Menschen, die in den Betrieben tätig gewesen sind und nach der Stilllegung dort nun in einem Museum arbeiten, wie die Stiftung Zollverein am Freitag mitteilte. Mit großformatigen Fotos, Zitaten, Interviews und Filmmaterial werden sie in der bis zum 6. April dauernden Ausstellung präsentiert.
Entwickelt und umgesetzt wurde die Schau von dem Fotografen David Brandt und der Kulturmanagerin Cornelia Munzinger-Brandt. Zuvor war die Ausstellung in den Technischen Sammlungen in Dresden zu sehen. In der Zeche Zollverein wird sie auf der 24-Meter-Ebene der Kohlenwäsche gezeigt. Die Präsentation im Unesco-Welterbe ist ein Projekt des Regionalverbands Ruhr (RVR), des Ruhr-Museums und der Stiftung Zollverein.
„Die Aufnahmen spiegeln eindrucksvoll eine Zeit der Deindustrialisierung in großem Stil und das Bild einer Gesellschaft im Umbruch wider“, sagte das Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein, Heinrich Theodor Grütter: „Das ist ein Prozess, mit dem wir auf Zollverein und im ganzen Ruhrgebiet bestens vertraut sind, der hier aber ganz anders verlaufen ist.“ Er freue sich, „dass Besucherinnen und Besucher ihre eigenen Erfahrungen zum Strukturwandel mit denen der Menschen aus Sachsen bei uns auf Zollverein vergleichen können“.