Eine neue Wanderausstellung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten wird die Rolle der Hamburger Finanzverwaltung bei der Entrechtung, Ausbeutung und Deportation von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma zeigen. „Ausgeraubt vor der Deportation“ wird von Mittwochmittag an bis zum 20. Februar zunächst in der Diele des Hamburger Rathauses zu sehen sein, wie die Bürgerschaft, die Finanzbehörde und die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen am Donnerstag mitteilten. Die Schau wird anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) von Bürgerschaft und Finanzbehörde präsentiert. Ein Begleitprogramm soll die Ausstellung ergänzen.
Noch bevor Züge der Deutschen Reichsbahn Menschen aus Hamburg in Ghettos und Vernichtungslager deportierten, habe der NS-Staat die Verfolgten schrittweise ausgeplündert. Hamburger Finanz- und Zollbeamte hätten die Vorgaben des Staates „unerbittlich umgesetzt“, informierten Finanzbehörde, Bürgerschaft und Stiftung. In öffentlichen Versteigerungen sei das Hab und Gut der Betroffenen „verwertet“ worden, den Gewinn habe die Staatskasse eingestrichen. Auch Speditionen, Gerichtsvollzieher, Auktionshäuser, viele Unternehmen und Privatpersonen hätten „von diesem beispiellosen Raub“ profitiert.