Im Lübecker Industriemuseum Herrenwyk ist ab Sonnabend die Ausstellung „Arbeit, Alltag, Rituale“ zu sehen. Darin werden Kunstwerke von vierzehn Mitgliedern der Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler präsentiert, die sich mit Herrenwyk und seiner Geschichte, mit den Arbeiterinnen und Arbeitern sowie ihren Schicksalen auseinandergesetzt haben, wie die Lübecker Museen am Donnerstag mitteilten. Alle Kunstwerke seien exklusiv für das Industriemuseum angefertigt worden. Die kostenfreie Vernissage zur Eröffnung findet am Freitag (17 Uhr) statt. Die Ausstellung wird bis zum 14. September gezeigt.
Die rund 40 Arbeiten reichen von Installationen über Grafiken, Malerei und Zeichnungen bis hin zu Videoarbeiten und Fotografie. Anhand der Werke soll schlaglichthaft gezeigt werden, wie die schwere, körperliche Arbeit in Herrenwyk subjektiv wahrgenommen wurde und wie die Arbeiterinnen und Arbeiter die Veränderungen ihrer Arbeitsbedingungen im Lauf der Zeit empfunden haben müssen, hieß es. Es gehe darum, mit künstlerischen Mitteln den Blick auf Zusammenhänge zu lenken, Bezüge zur Gegenwart herzustellen, neue Blickwinkel zu eröffnen und Ungesehenes sichtbar zu machen.
Im Rahmen der Ausstellung werde es Führungen durch die beteiligten Lübecker Künstlerinnen und Künstler geben, auch kostenfreie Kunst-Workshops seien geplant. Beteiligt an der Ausstellung sind Eva Ammermann, Caterina Behrendt, Frauke Borchers, Barbara Engel, Christa Fischer, Uwe Greiß, Christine Rudolf, Thomas Schmitt-Schech, Renate Schürmeyer, Angela Siegmund, Mareile Stancke, Nicole Suse Steinitzer, Heinz Vogler und Rainer Wiedemann.
Künstlerin Eva Ammermann thematisiert zum Beispiel in ihrer Serie „Helm I-V“ die prekären Arbeitsbedingungen im Hochofenwerk. Künstlerin Mareile Stancke hat sich mit dem Thema der Zwangsarbeit befasst, die die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolgs des Hochofenwerks nach dem Zweiten Weltkrieg bildete. Künstler Thomas Schmitt-Schech fertigte aus den zahlreichen Werkzeugen eine Installation über den Wandel der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert.