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Ausländische Studenten zieht es eher nach Deutschland als Australien

Deutschland ist auch nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie eines der weltweit beliebtesten Länder für ausländische Studentinnen und Studenten. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) sind derzeit zwischen 380.000 und 390.000 Studierende aus dem Ausland an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Für das aktuelle Wintersemester bedeutet dies im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Wachstum von vier bis sechs Prozent, wie der DAAD in Bonn mitteilte.

Auch die Zahl der Erstsemester, die nicht aus Deutschland kommen, ist laut einer Hochrechnung des DAAD gestiegen und liegt zwischen 85.000 und 92.000. Deutschland behaupte damit seinen dritten Platz als eines der beliebtesten Studienländer weltweit, noch vor Australien, hieß es. „Die Bundesrepublik ist seit letztem Wintersemester in den Kreis der begehrtesten drei Studienländer weltweit eingetreten“, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Nur die Hochschulen und Forschungseinrichtungen der USA und von Großbritannien zögen mehr internationale Promovierende und Studierende an.

Mukherjee sieht in dieser Entwicklung eine große Chance für Deutschland. Denn ausländische Studierende seien bestqualifizierte Zuwanderer und hätten oft großes Interesse, nach Abschluss ihres Studiums vorübergehend oder dauerhaft in Deutschland zu arbeiten.

„In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels sollten wir in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft mehr tun, um diese jungen Menschen und Talente von Deutschland zu überzeugen und sie für ein Verbleiben im Land zu gewinnen“, erklärte der DAAD-Präsident. Der Akademische Austauschdienst habe deshalb mit dem Bundesbildungsministerium eine Fachkräfteinitiative ins Leben gerufen. Ab Frühjahr unterstütze er Hochschulen dabei, internationale Studenten noch stärker vor Studieneintritt, im Studium und beim Übergang in den Arbeitsmarkt zu fördern.

Der DAAD hatte für die Schnellabfrage zum Wintersemester 2023/24 von Anfang bis Mitte Dezember rund 290 staatlich anerkannte deutsche Hochschulen befragt und 170 Rückmeldungen erhalten. An den Hochschulen, die sich zurückgemeldet haben, sind rund 67 Prozent aller aus dem Ausland kommenden Studentinnen und Studenten in Deutschland eingeschrieben.