Schleswig. Anke Witt hat den Kurs für den Kulturführerschein vor anderthalb Jahren in Schleswig absolviert. Der 66-Jährigen gefiel dabei vor allem die Vielfalt der Möglichkeiten, der Kontakt zu den anderen Teilnehmern und die Bereicherung durch fachkundige Referenten. Seit vielen Jahren ist sie im Bereich der Kirche tätig: als Religionslehrerin, Seelsorgerin im Kirchenkreis, in der Trauerbegleitung sowie Kinder- und Jugendarbeit. Mit dem Kulturführerschein wollte sie neue Wege entdecken: „Mir gefiel der Kursus, weil er mir noch einmal die Vielfalt im christlichen Glauben eröffnete“, berichtet sie.
„Entstanden ist der Kulturführerschein vor etwa 15 Jahren in Düsseldorf und wurde 2006 von der Nordelbischen Kirche übernommen“, erklärt Pastorin Ulrike Lindemann-Tauscher, Beauftragte für „Innovative SeniorInnenarbeit“ und zertifizierte Multiplikatorin für den Kulturführerschein im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg. Das Ziel: „Menschen in der nachberuflichen Phase, wenn sie Zeit haben, zu befähigen und zu ermutigen, selbst Gruppenangebote zu machen“, erklärt sie.
Auf Kirchenbesuch
Der Kulturführerschein bedeute vor allem, auf Entdeckungsreise zu gehen. Er sei eine Fortbildung mit theoretischem und praktischem Teil. Es würden an neun Tagen kreative Methoden, Tipps, Kontakte und jede Menge Freude an Kunst, Kultur und Kirche vermittelt. Zum theoretischen Teil gehörten Themen wie Sakralkunst, Bibelgarten, Museum, Theater, Musik und Literatur, so Lindemann-Tauscher.
Zum Thema Sakralkunst hätten sie eine Kirche besucht. „Durch diese sind wir mit einem ganz anderen Blick gegangen. Es wurden die Augen für Kleinigkeiten geöffnet“, beschreibt Anke Witt ihre Erfahrungen. In einem Garten „entdeckten wir die besonderen Pflanzen, die in der Bibel vorkommen, und im Theater durften wir hinter die Kulissen schauen“.