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Rheinische Kirche schrumpft um drei Prozent

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat im vergangenen Jahr rund 74.000 Mitglieder verloren. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gehörten damit noch gut 2,19 Millionen Menschen der zweitgrößten deutschen Landeskirche an, wie eine Sprecherin am Donnerstag in Düsseldorf erklärte. Das ist ein Minus von knapp 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bundesweit beträgt der Rückgang 3,1 Prozent. Die Zahlen sind vorläufig, endgültige Ergebnisse werden im Spätsommer erwartet.

Hauptfaktor des Mitgliederrückgangs waren Austritte: 2023 verließen den Angaben zufolge 47.700 Menschen die rheinische Kirche, gut 3.000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Sterbefälle sank leicht auf 42.300. Getauft wurden im vergangenen Jahr 14.800 Menschen, neu aufgenommen wurden 2.400 Menschen. Beide Werte lagen unter den Zahlen des Vorjahres.

Diese Zahlen schmerzten, erklärte der leitende Theologe der rheinischen Kirche, Präses Thorsten Latzel: „Jeder Austritt ist einer zu viel, weil wir den Kontakt zu Menschen verlieren und weil er die Gemeinschaft schwächt.“ Die Evangelische Kirche im Rheinland werde aber auch als kleiner werdende Kirche „weltoffen für andere da sein, und wir werden den Kontakt zu unseren Mitgliedern stärken“. In den Gemeinden und Kirchenkreisen sei aktuell vieles im Wandel, hin zu neuen Formen von Kirche. Strukturen würden schlanker, das Angebot werde vielfältiger und Kooperationen würden gestärkt.