Artikel teilen:

Auch Kirchturm bei Gletscherabbruch in der Schweiz verschüttet

Das Lötschental in der Schweiz steht möglicherweise vor dem nächsten Unglück. Auf eine Lawine aus Geröll und Schlamm könnte eine Flutkatastrophe folgen. Vom Gotteshaus des Dorfes Blatten fehlt derweil jede Spur.

Im Schweizer Kanton Wallis ist auch der Kirchturm der Gemeinde Blatten komplett von einer Geröll- und Schlammlawine begraben worden. Das bestätigte der Präsident des Blattener Pfarreirats, Martin Henzen, dem Internetportal kath.ch (Freitag). Am Mittwoch war ein Teil des Birchgletschers abgebrochen. Gestein und Eis stürzten ins Tal und begruben das Dorf. Die rund 300 Einwohner waren zuvor in Sicherheit gebracht worden.

Bei der Kirche handelt es sich den Angaben zufolge um einen Bau aus dem Jahr 1985. Im Altarraum befand sich eine Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert. Das Pfarramt sei von der jüngsten Katastrophe aber nicht betroffen, sagte Henzen. Es stehe in einem anderen Ortsteil.

Unterdessen bereitet sich die Region auf einen weiteren Katastropheneinsatz vor. Der Kanton Wallis teilte am Freitag mit, dass ein See, der sich durch Abbruchmaterial und Geröllmassen gebildet habe, wahrscheinlich im Laufe des Tages überlaufe. Durch den Schutt wurden der Fluss Lonza und der Bach Gisentella gestaut. Weitere Dörfer im Lötschental wurden bereits evakuiert.