Der Comedian Atze Schröder rät zur Vorsicht beim Eindreschen auf Politiker. „Die meisten Politiker, die ich kenne, arbeiten sehr hart und suchen nach Kompromissen“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Das lasse sich nicht immer gut vermitteln. Deswegen verwahre er sich ein wenig dagegen, „Politiker zu bashen“.
„Es steht für uns alle eine Menge auf dem Spiel“, sagte Schröder. „Und wenn man immer auf Politiker eindrischt, glaubt irgendwann keiner mehr an die Demokratie.“ Das sei eine gefährliche Richtung. „Wenn man die anderen Politiker, die sich irgendwie bemühen, zu sehr basht, kommen manche vielleicht darauf, ihr Kreuz bei den Trotteln zu machen“, unterstrich er.
Mit Blick auf die AfD rief Schröder andere Comedians dazu auf, sich stärker gegen die Partei zu positionieren. „Man sollte die Partei lächerlich machen“, sagte er. „Die AfD ist eine Gurkentruppe.“
Die Verunsicherung der Gesellschaft und das Gefühl eines instabilen Landes würden ihm dabei helfen, „die Leute für zwei Stunden zu entführen und deren Kopf für lustige Sachen zu kapern“, erläuterte der Comedian. „Wenn sich alle Sorgen machen und vielleicht nicht genau wissen, wie es weitergeht, da ist der Komiker genau der Richtige.“
„Viele behaupten, man darf nicht mehr sagen, was man denkt“, sagte er der „Rheinischen Post“. Das habe auch Thomas Gottschalk zuletzt erklärt. Mit dem Thema lasse sich gut arbeiten. Wer das sage, „bei dem liegt es eher an der zweiten Satzhälfte“. „Wer zu klein ist, weiß es, wer zu dick ist, auch“, erklärte der Comedian. „Aber wenn jemand zu dumm ist, wissen es zwar alle anderen, aber derjenige meist nicht.“