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Atomgegner protestieren gegen Probetransporte von Castoren durch NRW

Mit Mahnwachen protestieren Atomkraftgegner am Montag gegen zwei für diesen Monat angekündigte Probetransporte mit leeren Castor-Behältern von Jülich (Kreis Düren) nach Ahaus im Münsterland. Die ab 2024 geplanten Transporte von Castoren mit insgesamt rund 300.000 radioaktiven Brennelementen über NRW-Autobahnen stellten ein „enormes zusätzliches Risiko“ dar, warnten Anti-Atom-Initiativen an beiden Orten. Sie fordern den Verbleib der Behälter im Forschungszentrum Jülich und den Neubau einer Lagerhalle „für eine verantwortungsvolle Zwischenlagerung“.

Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen plant nach eigenen Angaben einen Probetransport in das Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus „ab dem 6. November“. Laut ihrer Mitteilung rechnen die Atomgegner mit einer ersten Testfahrt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, ein weiterer leerer Castor könnte vom 21. auf den 22. November rollen. Die Protestaktionen sollten am Montag um 17 Uhr in Ahaus und um 19 Uhr in Jülich beginnen. Erwartet wurden dazu auch Landwirte mit Traktoren.

Die abgebrannten Brennelemente aus einem stillgelegten Versuchsreaktor in Jülich sollen nach Ahaus gebracht werden, weil die auf 20 Jahre begrenzte Betriebserlaubnis des Jülicher Lagers bereits 2013 ausgelaufen ist und eine Räumungsanordnung erfolgte. Mangels Alternativen lagern die radioaktiven Elemente noch immer dort. Auch in Ahaus läuft die Genehmigung für das Zwischenlager laut den Initiativen allerdings in 13 Jahren aus – zudem sei eine Klage der Stadt Ahaus gegen die Einlagerungsgenehmigung für die Jülicher Castoren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster anhängig, hieß es seitens der Initiativen.

Die Atomgegner forderten von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), die Räumungsanordnung zurückzunehmen und stattdessen die Ertüchtigung des jetzigen Lagers sowie den Neubau eines Castor-Lagers in Jülich voranzutreiben.