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Arbeitgeberpräsident: “Rentenniveau zu halten, ist nicht gerecht”

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat von der neuen Bundesregierung mehr Eingriffe in den Sozialstaat gefordert, als im Koalitionsvertrag festgelegt sind. Als Beispiel nannte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Montagsausgabe) die Rentenbezüge: „Das Rentenniveau zu halten, ist nicht generationengerecht“, sagte Dulger der Zeitung. Außerdem sollten die Sozialabgaben bei 40 Prozent gedeckelt werden: „Das sollte man ins Grundgesetz schreiben“, forderte der 61-jährige Unternehmer, der seit 2020 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und damit deren oberster Interessenvertreter ist. Den 100-Tage-Plan des voraussichtlich künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) lobte er aber grundsätzlich als „ambitioniert, schnell, lösungsorientiert“.

Höhere Steuern für Vermögende zur Finanzierung des Sozialstaats lehnte Dulger ab. Dabei käme „verschwindend wenig“ heraus, dafür werde der Standort Deutschland „weiter geschwächt“. Dagegen sprach sich der Funktionär für eine allgemeine Dienstpflicht für junge Menschen aus. Er sei der Ansicht, „dass Deutschland ein Pflichtjahr für alle braucht“, so Dulger. Einsatzmöglichkeiten seien die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr oder das Krankenhaus. „Der Staat bietet Bildung und Schutz, daher sollte jeder junge Mann und jede junge Frau im Gegenzug ein Jahr lang etwas für unsere Gemeinschaft tun“, befand der Arbeitgeberpräsident. (1497/05.05.2025)