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AOK: Eltern sollten die Welt aus dem Blickwinkel von Kindern sehen

Fast jedes fünfte bei der AOK Baden-Württemberg versicherte Kind musste im Jahr 2023 wegen eines Unfalls zum Arzt. Dies seien insgesamt 129.882 Kinder bis 14 Jahren gewesen, teilte die Krankenkasse am Dienstag zum Kindersicherheitstag am 10. Juni mit. Mit einem exakten Anteil von 18,57 Prozent zählten Verletzungen nach wie vor zu den häufigsten Gesundheitsrisiken aller bei der AOK versicherten Kinder zwischen 0 und 14 Jahren. Jungen seien etwas häufiger betroffen als Mädchen.

Verletzungen stellten in Deutschland und Europa die häufigste Todesursache bei Kindern dar, sagte Ralph Bier, Mediziner bei der AOK Baden-Württemberg. Säuglinge und Kleinkinder seien besonders gefährdet, etwa durch Ersticken, Ertrinken, Stürze oder Verbrennungen. Ältere Kinder erlitten hingegen häufiger Verkehrs- oder Fahrradunfälle.

Eine zentrale Rolle spiele die Neugier von Kindern. Weil Kindern das Bewusstsein für Gefahren noch fehle, sollten Eltern die Welt aus dem Blickwinkel des Kindes betrachten und Risiken vorausschauend entschärfen. Sie sollten ihre Kinder in ihrem Bewegungsdrang unterstützen und sie bei ihren Aktivitäten ermutigen, sie aber dabei altersgerecht auf gefährliche Dinge und Situationen hinweisen. Prävention beginne im Alltag auch mit kindersicheren Steckdosen, gesicherten Treppen oder dem Verzicht auf giftige Pflanzen im Garten.

Meist bleibe es zum Glück bei leichteren Verletzungen, die ambulant behandelt werden könnten, so der Mediziner weiter. Im akuten Notfall gelte es, schnell und besonnen das Richtige zu tun: „Ruhe bewahren, die Situation umfassend beurteilen und falls notwendig, sofort einen Notruf absetzen und mit Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen.“ Die AOK Baden-Württemberg empfiehlt Eltern, Erste-Hilfe-Kurse speziell für Kinder zu besuchen, die Hausapotheke regelmäßig zu überprüfen und wichtige Notrufnummern – wie die 112, den Giftnotruf oder den Kinderarzt – griffbereit zu halten. (1380/10.06.2025)