Im Schnitt viermal pro Woche werden in Sachsen-Anhalt antisemitische Vorfälle bekannt. Das Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) dokumentiert sie – und zeigt, worum es genau geht und wo es passiert.
In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr 202 antisemitische Vorfälle dokumentiert worden, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem am Mittwoch in Magdeburg vorgestellten Jahresbericht 2024 der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Sachsen-Anhalt hervor. Demnach wurden der Meldestelle im Schnitt vier Fälle pro Woche bekannt.
Dabei handelte es sich den Angaben zufolge um drei Angriffe, 22 gezielte Sachbeschädigungen und 16 Bedrohungen. Mit 87 Fällen am häufigsten ging es um Verherrlichung des Nationalsozialismus, Leugnung des Holocausts oder Angriffe auf das Gedenken. Direkt von den Anfeindungen betroffen waren 86 Personen und in 47 Fällen Einrichtungen. Die Vorfälle ereigneten sich laut Bericht in allen Lebensbereichen, ob im öffentlichen Raum, in Bildungsinstitutionen, am Arbeitsplatz, im eigenen Wohnumfeld oder online. Die Alltagspräsenz antisemitischer Sprache schaffe ein Klima der Bedrohung wirke sich verheerend auf das Sicherheitsempfinden der Jüdinnen und Juden im Land aus.