Ein 70-jähriger Mann steht im Verdacht, E-Mails mit antisemitischen, volksverhetzenden und beleidigenden Inhalten an die jüdische Gemeinde in Lübeck versandt zu haben. Das Kommissariat 5 (Staatsschutz) und die Bezirkskriminalinspektion Lübeck ermittelten den Verdächtigen über die genutzte E-Mail-Adresse, wie die Polizeidirektion Lübeck am Montag mitteilte. Dies sei gelungen, obwohl der Verfasser ein Pseudonym genutzt habe, hieß es. Die im November und Dezember verschickten, insgesamt neun Mails stünden im Kontext des Nahostkonflikts.
Mittels richterlichen Beschlusses sei am vergangenen Freitag die Wohnung des 70-Jährigen durchsucht worden, informierte die Polizei. Beamte hätten hierbei Beweismittel wie einen Laptop und ein Mobiltelefon gefunden und beschlagnahmt. Die Auswertung der Geräte dauere an. Der Tatverdächtige sei vernommen und nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen worden. Ihn erwarte ein Strafverfahren wegen des Verdachts der verhetzenden Beleidigung. Diese werde mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Eine konkrete Bedrohungslage könne nach jetzigem Sachstand ausgeschlossen werden.