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“Antarktika 24” – eine neue Säule für das Kunstprojekt Stoa169

Schon in der Antike waren Säulenhallen beliebt, um darin zu flanieren und seine Gedanken schweifen zu lassen. Bernd Zimmer wurde von einem hinduistischen Tempel für sein Kunstprojekt Stoa169 inspiriert.

Das Kunstprojekt Stoa169 auf einer Wiese nahe des oberbayerischen Klosterdorfs Polling hat einen Neuzugang erhalten. Der Künstler Paul Schwer schuf mit Saskia Tamara Kaiser eine weitere Säule für die frei zugängliche Säulenhalle, wie am Donnerstag bekannt wurde. Sie stehe repräsentativ für die Antarktis. Als Material habe der Künstler bewusst Kunststoff verwendet, was paradox und ambivalent erscheinen mag. Denn das Verbrennen von Erdöl sorge schließlich dafür, dass das Eis an den Polen immer mehr schmelze.

Die Form der Säule entspricht laut Mitteilung einem sich nach unten verjüngenden Eiszapfen. Vorherrschende weiße und türkise Töne würden von bunten, signalartigen Farben und schwarzen Formen durchbrochen. Auf den zweiten Blick ließen sich in grafischen Rasterelementen verformte Pinguine oder deren vergrößerter Kopf mit dem Auge als schwarzen Punkt erkennen, so beschreibt Schwer seine Arbeit. Bereits im Frühjahr war die Säule des US-Konzeptkünstlers Jimmie Durham (1940-2021) mit dem Titel “Vom Fluss” verspätet installiert worden, wie es hieß. Aus drei unterschiedlichen Steinarten symbolisiere diese die in der Nähe fließende Ammer.

Die Idee zu der mitten in der Natur liegenden Säulenhalle hatte Bernd Zimmer. Er studierte erst Philosophie und Religionswissenschaft und wurde später Maler. Bei einer Reise 1990 durch Südindien inspirierten ihn die hinduistischen Tempel. Mit seiner Stoa169 will er ein Zeichen für eine weltweite friedliche Koexistenz, Solidarität, Völkerverständigung und Achtung vor der Natur setzen. Mittlerweile gibt es 121 individuell gestaltete Säulen von international renommierten Künstlerinnen und Künstlern.