Weniger Jammern, mehr Miteinander schaffen: In einem neuen Buch äußert sich Anselm Grün unter anderem dazu, wie die Kirche mit ihrer Krise in Europa umgehen sollte. Dabei wiederholt er auch eine alte Forderung.
Der Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün (79) hofft auf einen spirituellen Neuaufbruch der katholischen Kirche. “Die Kirche in Europa ist momentan in der Krise. Aber ich kann nicht in das ständige Jammern einstimmen”, schreibt Grün im am Montag in Freiburg erschienenen Buch “Alles in allem – was letztlich zählt im Leben”.
Die Kirche sei zu sehr um sich selbst und ihre Strukturen gekreist, kritisierte Grün, der in der unterfränkischen Abtei Münsterschwarzach lebt. Zudem habe sie lange Zeit eher auf eine moralisierende und fordernde Art und Weise gesprochen und an spiritueller Kraft verloren. Ihre “heilende Kraft” könne sie wiedergewinnen, wenn sie Menschen miteinander verbinde: “alte und junge, Einheimische und Migranten, Kirchentreue und Kirchenferne, Männer und Frauen.”