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Anklage gegen terrorverdächtigen Reichsbürger in Thüringen erhoben

Die Thüringer Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 60-jährigen Deutschen wegen der Unterstützung der sogenannten Kaiserreichsgruppe erhoben. Wie ein Behördensprecher am Montag mitteilte, soll der Südthüringer die Gruppe durch die Rekrutierung weiterer Mitglieder und Sympathisanten unterstützt haben. Auch habe er Telegram-Gruppen der als terroristisch eingestuften Organisation verwaltet.

Die Gruppe plante bis zu ihrer Zerschlagung im April 2022, die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik gewaltsam zu stürzen und durch ein autoritär geprägtes Regierungssystem nach dem Vorbild der Verfassung des Deutschen Reiches von 1871 zu ersetzen. Zu den Zielen der Gruppe gehörte unter anderem die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter Einsatz von Waffen. Gegen die Hauptakteure der Gruppe wurde im Januar 2023 Anklage beim Oberlandesgericht Koblenz erhoben. Die Verhandlung dauert derzeit noch an.

Laut Generalstaatsanwaltschaft hat der mutmaßliche Südthüringer Mittäter einem der Rädelsführer seine Beteiligung an der Herbeiführung eines bundesweiten Stromausfalls zugesagt, der möglicherweise zu hunderten Toten etwa in Gesundheitseinrichtungen hätte führen können. Die Taten des Angeklagten seien von Anfang 2022 bis zur Zerschlagung der Gruppe im April 2022 erfolgt.

Der Angeklagte ist laut Generalstaatsanwaltschaft der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sowie der Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund verdächtig. Der Angeklagte befindet sich derzeit auf freiem Fuß.