Mit Blick auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten müssen sich die Krankenhäuser auch im Land Bremen zukünftig auf noch größere Herausforderungen als bisher einstellen. „Jetzt gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente – die Nachfrage nach medizinischen Versorgungsleistungen für ältere Menschen wird sich auch in Bremen und Bremerhaven deutlich erhöhen“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Donnerstag. Sie äußerte sich bei der Vorstellung des aktuell überarbeiteten „Krankenhausspiegels“ für das Land Bremen.
Das Land habe sich darauf vorbereitet und 2018 ein Konzept für die Altersmedizin verabschiedet, das im kommenden Jahr in aktualisierter Form veröffentlicht werden solle, ergänzte Bernhard. Darin seien vier Krankenhäuser mit geriatrischen, also altersmedizinischen Fachabteilungen verzeichnet, die auch teilstationäre Angebote vorhielten. „Insbesondere im wohnortnahen ambulanten Bereich wollen wir die geriatrische Versorgung weiter stärken und ausbauen und die Strukturen insgesamt noch besser vernetzen.“
Mit seinen Versorgungsstrukturen für ältere Patienten stehe Bremen im Ländervergleich gut da, bilanzierte Amit Choudhury vom Landesverband Geriatrie Bremen. Zunehmend herausfordernd sei jedoch die Rekrutierung und Bindung von Personal, bilanzierte der Chefarzt des Zentrums für Geriatrie und Frührehabilitation am Krankenhaus St. Joseph-Stift. Sein Kollege Thomas Hilmer vom Klinikum Bremen-Ost sagte, die ambulante Pflege und Rehabilitation werde schwieriger. Trotzdem lautete auch sein gegenwärtiges Fazit: „Es ist nicht alles easy, aber Bremen ist gut aufgestellt.“
Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung steigt der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland in einer grundsätzlich älter werdenden Gesellschaft bis 2040 auf mehr als 25 Prozent. Das seien im kleinsten Bundesland über 30.000 Menschen mehr als 2020, verdeutlichte Uwe Zimmer von der Bremer Krankenhausgesellschaft. Besonders stark nehme die Altersgruppe ab 80 Jahren zu. Sie werde 2040 rund 55.000 Menschen im Stadtstaat umfassen.
Mit höherem Alter steigt den Angaben zufolge gleichzeitig die Anfälligkeit für Krankheiten und die Gebrechlichkeit, was für Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen mehr Herausforderungen und Aufwand bedeutet. In seiner jetzt aktualisierten Rubrik „Altersmedizin“ dokumentiert das Internetportal www.bremer-krankenhausspiegel.de für alle Interessierten die Versorgungsstrukturen im Land Bremen und gibt in leicht verständlicher Form Hinweise auf die Qualität der Behandlungen.