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Alt-Erzbischof betont Rolle der Kirchen im Kampf gegen Nationalismus

Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Rolle von Kirchen und Religionsgemeinschaften im Kampf gegen Nationalismus und Populismus betont. „Selbst dem leisesten Versuch, Menschenwürde und Menschenrechte infrage zu stellen oder anzutasten, ist zu wehren“, sagte Schick am Donnerstagabend in Berlin bei der Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Preises des Maximilian-Kolbe-Werks an den Leiter der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Piotr Mateusz Andrzej Cywinski. „Wer den Mensch antastet, vergreift sich an Gott“, sagte Schick. Der Preis wurde erstmals verliehen.

Schick mahnte, der Ausruf „Auschwitz – nie wieder!“ dürfe nicht zur Floskel verkommen. Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau will zum Nachdenken anregen, „zuallererst über die Würde eines jeden Menschen und über die Menschenrechte“. Beim Nachdenken über Auschwitz würden auch die Abgründe des Menschen offenbar. „Zugleich wird ersichtlich, wie der Mensch die Unmenschlichkeit verhindern und die Menschlichkeit bewahren kann.“ Cywinski leitet die Gedenkstätte seit 2006. Er sei ein glaubwürdiger Repräsentant, „durch den die Gedenkstätte in Auschwitz für viele Menschen zum Anlass wird, nachzudenken“, sagte Schick. (00/3413/19.10.2023)