Am 5. Januar hatte der Kirchenhistoriker Ernst Reiter noch das hohe Alter von 99 Jahren erreicht. Doch am heutigen Sonntagmorgen schloss der älteste Eichstätter Diözesanpriester für immer die Augen.
Das Bistum Eichstätt trauert um seinen ältesten Diözesanpriester. Der emeritierte Kirchenhistoriker Ernst Reiter starb am Morgen des 12. Januar, wie die Pressestelle der Diözese am Sonntag mitteilte. Sieben Tage zuvor war er 99 Jahre alt geworden. Der gebürtige Mittelfranke lehrte von 1964 bis 1991 an der heutigen Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Einem breiten Publikum wurde er durch Veröffentlichungen zur Reformationsgeschichte, zur Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus sowie zur Eichstätter Diözesangeschichte bekannt.
Der 1926 im mittelfränkischen Hilpoltstein geborene Reiter empfing 1953 in Eichstätt die Priesterweihe. Von 1955 bis 1960 leitete er dort das bischöfliche Knabenseminar Sankt Wunibald und unterrichtete an einem Gymnasium Religionslehre. Nach einem weiterführenden Studium folgte 1963 die Promotion, im Jahr darauf übernahm Reiter zunächst vertretungsweise die Professur für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt, der späteren KU. Ab 1968 war er Hochschulprofessor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte.