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84 Prozent weniger Regen im März in NRW als sonst üblich

Im März dieses Jahres ist laut dem NRW-Umweltministerium extrem wenig Regen gefallen. Mit einem landesweiten Durchschnitt von nur zehn Litern Niederschlag pro Quadratmeter sei der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert worden, teilte das Ministerium am Dienstag in Düsseldorf mit. Im langjährigen Vergleich fielen damit laut dem hydrologischen Bericht des neu gegründeten Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima NRW 84 Prozent weniger Niederschläge als sonst im März üblich.

Da schon der Februar zu trocken war, sinken aktuell die Pegel der Flüsse und Talsperren. Den Pflanzen fehlt das Wasser, das sie zum Wachsen benötigen, und die Waldbrandgefahr steigt. „Wir erleben einen ungewöhnlichen Dürre-Frühling und müssen besser denn je auf unsere Natur aufpassen. Eine achtlos weggeworfene Zigarette kann einen Flächenbrand entzünden“, sagte Umweltminister Oliver Krischer (Grüne).

Der hydrologische Bericht für den vergangenen Monat zeigt, dass der überwiegende Teil der Oberböden in NRW außergewöhnlich trocken ist. Bis zu einer Tiefe von 180 Zentimetern breiten sich in den Böden Dürreerscheinungen von den Mittelgebirgsregionen bis ins Flachland aus.

Normalerweise zählt Nordrhein-Westfalen zu den niederschlagsreichen Bundesländern. Mehr als 50.000 Kilometer Bäche und Flüsse, Talsperren, Stauseen und natürliche Seen prägen an vielen Stellen die Landschaft. „Unsere Auswertungen bestätigen erneut, dass sich der Klimawandel mit den immer längeren und häufigeren Extremwetterlagen auf viele Lebensbereiche auswirkt“, betonte die Präsidentin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima NRW, Elke Reichert.

Die Auswirkungen der Trockenheit zeigen sich auch in den Ergebnissen der Grundwassermessungen des Landesamtes. Der Anteil der Messstellen mit hohen bis sehr hohen Grundwasserständen ist von 29 Prozent im Februar auf 15 Prozent im März zurückgegangen. Dagegen stieg der Anteil der Messstellen mit sehr niedrigen bis niedrigen Ständen von acht Prozent im Vormonat auf 22 Prozent im März.

An den Fließgewässern herrschte Ende März an 25 Pegeln Niedrigwasser. Dies betrifft 22 Prozent der Gewässer. Die übrigen Gewässer lagen im Bereich zwischen mittlerem Niedrigwasser und Mittelwasser. Unter Berücksichtigung der Jahreszeit und der Hochwasserschutzvorsorge waren auch die Füllstände der Talsperren Ende März dem Bericht zufolge auf einem unterdurchschnittlichen Niveau.