Die Kirchengemeinde in Hanerau-Hademarschen hat 2,1 Millionen Euro für die Sanierung ihres Kirchgebäudes erhalten. „Nach 10 Jahren Geduld ist jetzt schon Erleichterung da“, sagte Pastorin Diana Krückmann am Mittwoch. Jetzt könne es endlich weitergehen und bald mit den Baumaßnahmen an der nicht mehr nutzbaren Kirche begonnen werden. Das Gebäude wurde am 26. Dezember 2003 durch einen Brand nahezu vollständig zerstört. Nach dem fehlerhaften Wiederaufbau 2007 und dem folgenden, jahrelangen Rechtsstreit, habe die Gemeinde jetzt endlich das Geld für eine neue Sanierung erhalten.
Das im Oktober ausgezahlte Geld kommt von den Versicherungen eines Statikers, eines Ingenieurs und einer Baufirma. Von ursprünglich geforderten 4,8 Millionen Euro ist nach Gesprächen und Verhandlungen die gerichtlich festgelegte Summe von 2,1 Millionen Euro geblieben. 750.000 Euro hat die Kirchengemeinde bereits ausgegeben, da sie die laufenden Kosten für Baubegutachtungen, Instandhaltung und Sicherheitsmaßnahmen seit 2008 vorfinanziert hat. Damals seien die ersten Risse im Mauerwerk nach der Sanierung aufgetreten.
Filip Fröhler, der Architekt des neuen Umbaus, wirkt zuversichtlich: „Ich bin optimistisch, dass wir die Sanierung mit den restlichen 1,6 Millionen Euro hinbekommen.“ Fröhler habe bereits an der Sanierung von rund 15 Kirchgebäuden gearbeitet. „Die Herausforderung ist es, so viel Historisches wie möglich zu bewahren.“ An der Kirche in Hanerau-Hademarschen können der Boden und der Dachstuhl erhalten werden. Ziel sei es ebenfalls, dass die Apsis sowie das Portal der Ostseite bestehen bleiben, dies sei jedoch noch unsicher.
Die größten Veränderungen werden die Wände bekommen. Aus Kostengründen könne kaum etwas erhalten bleiben, hieß es. Die Nord- und die Südseite müssen komplett neu gebaut werden, und auch an der Westseite seien zahlreiche Veränderungen notwendig.
Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich im Mai oder Juni kommenden Jahres beginnen. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für den Winter 2026 geplant. „Danach sind wir aber noch nicht fertig“, sagte Krückmann. Aus Gemeinderücklagen und Spenden des Kirchbauvereins sollen anschließend beispielsweise wieder Buntglasfenster in die Kirche einziehen.
„Die letzten Jahre waren anstrengend“, sagte Maja Finnern aus dem Vorstand des Kirchbauvereins. „Wir mussten wegen des Rechtsstreits schweigen und durften niemandem von Vorschritten erzählen.“ Dabei steht ein Gebäude wie die Kirche unter ständigem Interesse der Öffentlichkeit in der aktiven Gemeinde. Es habe viele Unterstellungen und Beschimpfungen gegeben, ergänzte Krückmann. „Aber wir freuen uns schon Weihnachten 2026 wieder in der Kirche feiern zu können.“