Nach der enttäuschenden Klimakonferenz in Lima vergangenen Dezember steht der internationale Klimaschutz vor einem schwierigen Jahr. Beim Klimagipfel in Paris Ende 2015 soll ein neuer Klimavertrag beschlossen werden, der ab 2020 gelten und die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzen soll. Wichtige Weichen für diesen neuen Vertrag sollten in Lima gestellt werden. Es wurde aber nur ein Kompromiss erreicht.
Zwar wurde bekräftigt, dass die Staaten der Welt im Frühjahr 2015 ihre Klimaschutzziele für das neue Abkommen vorlegen sollen. Eindeutige und vergleichbare Standards dafür wurden aber nicht verabredet; und die Zielüberprüfung ist bisher noch schwach geregelt.
Insbesondere für die ärmsten und verletzlichsten Länder sind die in Lima beschlossenen Ergebnisse nicht ausreichend. Bereits heute spüren viele Bevölkerungsgruppen die Folgen des Klimawandels am eigenen Leib: Wüsten breiten sich aus, Ernteerträge gehen vielerorts zurück, Unwetterkatastrophen nehmen zu.
Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind dringend nötig, ebenso der Austausch von Wissen für eine klimafreundliche Entwicklung. Doch viele Staaten, die den Klimawandel maßgeblich verursacht haben, möchten sich nicht festlegen, ärmere Länder mit den nötigen Finanzmitteln zu unterstützen.
Entscheidend sind nun starke Signale aus der Zivilgesellschaft, dass gerechter Klimaschutz gewollt und mitgetragen wird. Mit dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren und die Stimme für die Schwächsten der Weltgemeinschaft zu erheben, sind Christinnen und Christen in der Verantwortung, sich einzubringen. Zwei Möglichkeiten seien genannt:
Von September bis Dezember 2015 lädt ein breites ökumenisches Bündnis zu einem Pilgerweg für Klimagerechtigkeit zur UN-Klimakonferenz in Paris ein. Auf einer Wegstrecke von Flensburg nach Paris durchlaufen die Pilger von Mitte bis Ende Oktober auch westfälisches Gebiet: von Osnabrück über Saerbeck, Münster, Lünen und Dortmund Richtung Wuppertal. Pilger können die ganze Strecke oder einzelne Etappen und Tage mitlaufen und sich in die Gestaltung von geistlichen Impulsen und politischen Zeichen entlang der Wegstrecke einbringen.
Klimaschutz fängt im eigenen Handeln an: Die westfälische Fastenaktion „So viel Du brauchst“ lädt alle Menschen dazu ein, in der Fastenzeit das eigene Leben klimafreundlicher zu gestalten und von den eigenen Erfahrungen zu berichten.