Insgesamt 80 Künstlerinnen und Künstler aus 21 Ländern präsentieren ab Sonntag ihre Werke bei der siebten „Urban Art Biennale“ in der Völklinger Hütte. Dabei seien mehrere Arbeiten auch wieder in der Stadt Völklingen selbst zu entdecken, teilte das Weltkulturerbe am Donnerstag mit. „Die Verbindung zwischen Stadt und Werk wird so durch Urban Art in neuer Form wiederhergestellt.“ Urban Art hat sich aus der Street Art und Graffiti entwickelt. Bis zum 10. November sind insgesamt 150 Werke zu sehen.
Bei der diesjährigen Ausgabe liege der Fokus auf partizipativen Projekten, hieß es. Dazu zähle etwa der Club der Stadtwanderer. „Wer in Völklingen die Augen offen hält, kann die Aufrufe dieser geheimnisvollen Gesellschaft sehen“, erklärten die Ausstellungsmacher. „Sie sind auf der Suche nach vergessenen Legenden oder Personen der Stadt und bitten um Mithilfe.“ Der französische Künstler Mathieu Tremblin sammle die eingehenden Text- oder Sprachnachrichten und verdichte diese zu Kunst, die er auf die Mauern der Stadt bringe. „Themen, Besonderheiten, Mythen oder Legenden, die mit Völklingen zu tun haben, werden zu Urban Art“, hieß es.
Viele Werke entstehen den Angaben zufolge wieder direkt vor Ort. „The Wa verwandelt einen Schornstein der Völklinger Hütte in eine überdimensionale Zigarette – Rauch(en) gefährdet schließlich die Gesundheit, sowohl individuell als auch industriell“, erklärte die Hütte. Zwischen der Hängebahn in der Kokerei sei wiederum eine dreidimensionale Installation von Sébastien Preschoux vorgesehen. Und der Künstler IPIN male mithilfe eines Gabelstaplers in der Möllerhalle.
Kurator Frank Wagner bezeichnete das Zusammenspiel der Urban Art mit den Orten der Völklinger Hütte als den Grundpfeiler der Biennale. Der Fantasie der Künstlerinnen und Künstler seien kaum Grenzen gesetzt. „Die Werke variieren beispielsweise in der Größe von einem Zentimeter bis zu einer Höhe von 70 Metern“, sagte Krämer.
Die „Urban Art Biennale“ der Völklinger Hütte ist nach eigenen Angaben eine der weltweit größten Werkschauen dieser anarchischen Kunstform. Sie findet seit 2011 normalerweise alle zwei Jahre statt.