Das zweite Childhood-Haus in Hessen nach Frankfurt soll in Kassel errichtet werden. Die hessische Familienministerin Diana Stolz (CDU) sagte laut Mitteilung am Freitag dem Jugendamt der Stadt Kassel eine Förderung des Aufbauprozesses mit knapp 37.000 Euro zu. Die Kasseler Bürgermeisterin Nicole Maisch (Grüne) äußerte sich erfreut über die Landesförderung und zeigte sich zuversichtlich, dass das Haus in Kassel realisiert werde.
Bei dem Childhood-Haus handelt es sich um eine Kinderschutzambulanz, in der Verdachtsfälle von Gewalt und Missbrauch eingeschätzt, Kinder medizinisch und psychologisch betreut sowie mögliche Spuren von Gewalt dokumentiert werden. Das Haus versammelt in einer kinderfreundlichen Atmosphäre verschiedene Fachleute. Durch die Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Medizin, Psychologie, Polizei und Justiz unter einem Dach entfallen belastende Doppeluntersuchungen und -vernehmungen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Das Childhood-Haus pflegt laut Mitteilung des Familienministeriums zudem ein Netzwerk zu weiteren Akteuren im Kinderschutz und ist Ansprechpartner für Kitas, Schulen, Fachberatungsstellen, Fachkräfte oder Vereine. Die Stadt Kassel und Vertreter der World Childhood Foundation würden in den kommenden Monaten prüfen, welche Voraussetzungen in Kassel für solch ein Haus notwendig und gegeben sind und welche Bedarfe bestehen, außerdem wie die Finanzierung gesichert werden kann.
Das erste Childhood-Haus in Hessen wurde im November vergangenen Jahres von Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und der schwedischen Königin Silvia im Universitätsklinikum Frankfurt am Main eröffnet. Diese Häuser gehen auf die von Königin Silvia 1999 gegründete World Childhood Foundation zurück. Die Stiftung verfolgt das Ziel, das Recht der Kinder auf eine sichere und liebevolle Kindheit zu schützen.