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Wolfenbütteler Bibliothek lädt zu Jüdischen Kulturtagen ein

Jüdische Kultur und gesellschaftliche Vielfalt stehen in diesem Herbst im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Unter dem Titel „Es genügt, ein Mensch zu heißen“ sind vom 9. bis 17. November sieben Lesungen, Vorträge und Konzerte geplant, wie die Bibliothek mitteilte.

Der Titel „Es genügt, ein Mensch zu heißen“ entstammt den Angaben zufolge dem Drama „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing, der von 1770 bis zu seinem Tod im Jahr 1781 Bibliothekar in Wolfenbüttel war. Lessing entwirft in dem Buch das Ideal des Menschseins als verbindendes Element, das über die engen Grenzen von Nation, Religion und Ethnie hinausweist. Mit der Veranstaltungsreihe sollten Lessings Worte als Aufforderung verstanden werden, einander zuzuhören, miteinander zu sprechen und gemeinsam für Vielfalt und eine streitbare und wehrhafte Demokratie in einer offenen Gesellschaft einzutreten, hieß es.

Zum Auftakt stellen die Autoren Dana von Suffrin und Dmitrij Kapitelman am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht 1938, das Buch „Wir schon wieder – 16 jüdische Erzählungen“ vor. In dem Band schreiben 16 jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Prosastücken, Erzählungen und Essays über das, was sie aktuell bewegt. Am 10. November kommt der Vorsitzende der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, Dervis Hicarci, mit seinem neuen Buch „Zwischen Hass und Haltung“ nach Wolfenbüttel.

Weitere Veranstaltungen beschäftigen sich etwa mit der jüdischen Küche und der jüdischen Ideengeschichte. Zum Abschluss der Reihe spielt am 17. November das Diplomatische Streichquartett aus Berlin Stücke jüdischer Komponisten. Dem Quartett gehört auch Felix Klein an, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.