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So läuft die Trauerfeier für Papst Franziskus

Drei Tage war Papst Franziskus im Petersdom aufgebahrt. Am Samstag folgen nun die Trauerfeier auf dem Petersplatz und die Beisetzung in Santa Maria Maggiore. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Porträt von Papst Franziskus mit Trauerflor – ein Symbol der weltweiten Trauer um den verstorbenen Pontifex
Porträt von Papst Franziskus mit Trauerflor – ein Symbol der weltweiten Trauer um den verstorbenen PontifexIMAGO / epd

Trauergottesdienst und Beisetzung eines Papstes folgen strengen Regeln, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert wurden. Zuletzt hat Papst Franziskus die Riten deutlich verschlankt und vereinfacht. Dennoch ist der Ablauf lang und feierlich.

Was geschieht vor dem Trauergottesdienst?

Am Abend des 25. April nehmen hochrangige Geistliche unter Leitung des Kämmerers (Camerlengo), Kardinal Kevin Farrell, die Schließung des Sarges vor. Zuerst wird das Gesicht des Gestorbenen zugedeckt; dann werden die offizielle Pontifikats-Urkunde und einige aktuelle Münzen in den Sarg gelegt. Dieser wird dann mit zwei Deckeln verschlossen: einem aus Zink und einem aus Holz. Wäh rend der Zeremonie werden lateinische Psalmen gesungen. Am Ende spricht der Zelebrant die Worte, die auch bei anderen Trauerfeiern üblich sind: „Requiem aeternam dona ei, Domine.“ (Die ewige Ruhe schenke ihm, o Herr).

Wie beginnt die Trauerfeier auf dem Petersplatz?

Begleitet von dem lateinischen Gesang mit den Worten „Requiem aeternam…“ und einem Psalm wird der Sarg auf den Petersplatz getragen. Dort findet die eigentliche Totenmesse statt. Sie wird zelebriert vom Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re. Der Gottesdienst beginnt nach einem einleitenden Gebet mit zwei Lesungen aus der Bibel. Danach wird ein Text aus dem Johannes-Evangelium vorgetragen, der von der Berufung des Apostels Petrus durch Jesus berichtet (Joh 21, 15-19). Es folgt die Predigt des Kardinaldekans.

Papst Franziskus in stiller Andacht in der Kapelle Santa Maria Maggiore, in der er später seine letzte Ruhe finden wird
Papst Franziskus in stiller Andacht in der Kapelle Santa Maria Maggiore, in der er später seine letzte Ruhe finden wirdIMAGO / Catholicpressphoto

Nach der Predigt folgen lateinische Fürbitten für den Verstorbenen, für die Kirche, für die Völker der Erde, für alle verstorbenen Päpste und für alle Verstorbenen. Während der Kommunion wird der Psalm „De profundis“ („Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“) gesungen.

Was geschieht beim Abschiedsritus auf dem Petersplatz?

Am Ende des Gottesdienstes steht ein besonderer Abschiedsritus, der lateinisch als „commendatio et valedictio“ bezeichnet wird. Er beginnt mit einer langen Allerheiligenlitanei, in der auch die Namen der heiligen Päpste vom 1. bis zum 21. Jahrhundert genannt werden. Dann folgen auf Griechisch Gesänge aus der byzantinische Liturgie. Am Ende empfiehlt der Zelebrant den Verstorbenen der Gnade Gottes.

Wie bei den meisten katholischen Beerdigungsfeiern wird vor dem Auszug das Lied „Zum Paradiese mögen Engel dich geleiten“ (lateinisch: In paradisum deducant te Angeli) angestimmt. Es folgt die Fahrt durch die Stadt zur Basilika Santa Maria Maggiore. Entlang der etwa sechs Kilometer langen Strecke haben die Menschen eine allerletzte Gelegenheit, von Papst Franziskus Abschied zu nehmen. Die letzte Überführung eines Papstes durch Rom fand 1978 statt, als Paul VI. von seinem Sterbeort in Castelgandolfo zum Vatikan gebracht wurde.

Wie läuft die Beisetzung ab?

Unter Leitung des Kämmerers, Kardinal Farrell, nehmen etwa 50 Geistliche sowie Angehörige und Freunde des Papstes an der Beisetzung in einer Seitenkapelle von Santa Maria Maggiore teil. Auch Menschen aus sozialen Randgruppen sollen dabei sein. Nach vier Psalmen folgen Bitten für den Verstorbenen und ein Vaterunser. Dann wird abermals das Gebet „Requiem aeternam dona ei, Domine“ gesprochen. Beim Einsenken des Sarges in die Erde singen alle das Marienlied „Salve Regina“.

Über die Beisetzung wird eine Urkunde angefertigt und verlesen. Damit endet die eigentliche Trauerfeier für den Papst. An den folgenden acht Tagen folgt täglich je eine weitere Heilige Messe für den Papst im Petersdom. Nach Fertigstellung der Grabplatte haben die Gläubigen voraussichtlich bereits ab dem Tag nach der Beisetzung Gelegenheit, zur letzten Ruhestätte von Franziskus in Santa Maria Maggiore zu pilgern und dort zu beten.